Mi

19

Nov

2014

Wash Up

Ich weiß gerade irgendwie gar nicht wie ich wieder up to date kommen soll.

Ich habe das Gefühl ich bin ein kleines bisschen hinten dran mit meinen Blogeinträgen. Und irgendwie fühle ich mich gerade auch nicht von der Muse geküsst. Zumindest nicht dann wenn ich gerade mal etwas Zeit zum Schreiben hätte, und das ist gerade eh schon selten genug.


Auf der anderen Seite gibt es ja noch einige ausstehenden Unternehmungen und eigentlich auch sonst ein paar Dinge aus dem Alltag, die eigentlich alle einen eigenen Blog wert (gewesen) wären.


Also werde ich mich jetzt einfach etwas kürzer fassen als gewohnt und ein paar "Basissätze" zu den Themen:


-Abu Dhabi

-Gokarna und

-Was sonst noch war


schreiben.


Zum aktuell gerade vergangenen Trip werde ich dann wieder einen extra Blog schreiben.


Abu Dhabi:

Ich habe bei der letzten Reise nach Deutschland mal Etihad als Fluglinie gewählt um die Möglichkeit zu nutzen einen kurzen Zwischenstopp in Abu Dhabi, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirates und auch der Vereinigten Emirate zu machen.


Ankunft am Freitag spätabends, bis ich im Hotel war, war es gut Mitternacht durch.

Der Weiterflug war für Sonntag früh geplant, es blieb also ein ganzer Tag zur Städtebesichtigung.


Was macht man in so einem Fall, man bucht den HoppOn/HoppOff Bus für eine ausgiebige Stadtrundfahrt.

Die näheste Einstiegsstelle vom Hotel aus war der Halt an der Sheikh Zayed Moschee und um den Bus ja nicht zu verpassen bin ich da auch rechtzeitig mit dem Taxi hingefahren.


Ich wusste im Vorfeld nicht auf welches Prachtbauwerk ich da stoßen würde. Es ist wohl die schönste Moschee, die ich je gesehen habe und angeblich auch die größte ausserhalb Saudi Arabiens.

Fertiggstellt im Jahre 2007 komplett aus Marmor. Den Namen hat sie vom ersten Herrscher der vereinigten arabischen Emirate und dem ehemaligem Herrscher von Abu Dhabi, Scheich Zayid.


Als ich draussen auf den Bus wartete kam ein Araber in voller Montur zielstrebig auf mich zu. Er schüttelte mir die Hand und hat mich gefragt, ob mir die Moschee gefiele.

Ich bejahte natürlich und dann sagte er: "You wanna see it from inside?".

Man kann diese Moschee auch als Tourist besuchen, aber er hätte mir praktisch eine Privatführung angeboten.

Ich hätte es auch echt gerne gemacht, dann hätte ich halt den nächsten Bus genommen, aber ich habe vorher ein Schild über die empfohlene Kleiderordnung gesehen und ich hatte nur eine kurze Hose an.

Ich hätte mich nicht wohlgefühlt, auch wenn es vielleicht in seiner Begleitung nichts ausgemacht hätte.

"I really would like to...but I don't feel dressed in an appropriate way..." war dann auch meine Antwort...aber die ganze Situation ist mir stark im Gedächtnis haften geblieben.


Arabisch aussehende Menschen haben ja zur Zeit nicht unbedingt das beste Ansehen in der westlichen Welt.

Man stelle sich jetzt mal die gleiche Situation umgekehrt vor: Ein Araber steht vor der Marienkirche in München und betrachtet fasziniert die Fassade.

Ein Kirchenangehöriger kommt raus und lädt den Araber ein, sich die Kirche von innen anzuschauen. Unvorstellbar?

Ja, leider...


 

Während der Bustour bin ich dann dreimal ausgestiegen, einmal an einem Soukh, allerdings war das nicht so berauschend, einmal an einem Einkaufszentrum und einmal bei den Etihad Türmen um mir einen Kaffee am höchsten Aussichtspunkt Abu Dhabis zu gönnen.

 

Final abgeschlossen habe ich die Tour dann in der Ferrari Welt, einem Vergnügungspark rund um die roten Flitzer mit der angeblich schnellsten Achterbahn der Welt. Beschleunigung von Null auf Hundert in 2 Sekunden. Jetzt bin ich ja nicht der erklärte Achterbahn Fan, aber mei, wenn ich schon mal da bin.

 

Es war auch sehr beeindruckend, nicht nur die Beschleunigung am Anfang, sondern die ganze Fahrt (ca. 40 sec). Allerdings hat es zumindest mein Hirn nicht geschafft während der ganzen Zeit überhaupt ein stabiles Bild zu generieren. Es war definitiv überfordert, es ist halt doch eher an Enfield Beschleunigungen gewöhnt (Von Null auf Hundert in gut zwei Minuten, vorausgesetzt das Strassengefälle passt).

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Fr

28

Nov

2014

Beautiful Goa

 

 

Ende Oktober / Anfang November

 

Lothar kam an einem Dienstagmorgen, mitten in meiner Arbeitswoche. Während ich also noch schuftete, hat er täglich die Vorzüge einer Hängematte auf dem Balkon genutzt...ausgiebig genutzt :-)

 

Am Sonntag war aber dann Schluss mit Faulenzen, es ging relativ früh los, bei nicht besonders überzeugendem Wetter (aber immerhin regenfrei) zu unserem Tagesziel Hampi. Lothar auf Red Lady, ich auf Black Beauty, damit war er natürlich etwas stärker motorisiert als ich... aber damit hat ihm auch viel schneller das Kreuz weh getan als mir ;-)

 

Die Strecke war teilweise anspruchsvoll wegen der Schlaglöcher, die mir ja schon hinreichend bekannt sind, aber man kann es halt erst glauben, wenn man es wirklich selber sieht...und selbst dann nicht wirklich.

 

Angekommen in Hampi haben wir dann auch relativ leicht zwei einfache Zimmer gefunden, mit angeblich 24 Stunden Warmwasser...naja, was man halt so als warm bezeichnet, aber letztendlich konnten wir uns doch vom reichlichen Straßendreck befreien um wenigstens einigermaßen sauber zum Abendessen zu gehen.

Allerdings gab es einen herben Rückschlag, ich wusste das von meiner ersten Hampi Übernachtung gar nicht mehr so genau, aber Hampi ist ja ein sehr heiliger Ort, bzw. eine sehr heilige Gegend in Indien und damit gibt es dort nirgends Alkohol, also NICHT MAL EIN KINGFISHER !!!

Lothar hat aber aus weiser Voraussicht eine Flasche Whisky aus Deutschland mitgebracht und davon gönnten wir uns wenigstens einen kleinen Gute-Nacht-Trunk auf unseren ersten Motorradtag.

 

Am nächsten Tag weiter nach Goa und dort einfach mal an den Strand. Inzwischen wurde es richtig heiß und wir waren schon richtig kaputt und hätten eigentlich nur irgendwo eine passable Unterkunft gebraucht.

Jetzt ist zu dieser Jahreszeit in Goa alles am Aufbau. All die unzähligen Hüttenresorts und Restaurants werden während der Monsunzeit komplett ab- und zu Beginn der Saison wieder aufgebaut. Vieles war schon fertig, aber es erschien uns sehr anstrengend ad hoc etwas passendes zu finden.

 

Also haben wir das Internet befragt und scheinbar ein nettes Resort ganz am Nordende von Goa gefunden, die Leela Huts am Ashvem Beach. Rauf aufs Moped und hingefahren. Allerdings hat sich rausgestellt, dass die auch bei weitem noch nicht fertig waren und die Hütten für die Leistung auch viel zu teuer waren. Allerdings haben wir in unmittelbarer Nachbarschaft dann zwei einfache Hütten direkt am Strand mit kleinem Balkon gefunden und da erst mal für zwei Nächte eingecheckt.

Das Bett war "Brettl hart", aber ok...allerdings war , lustiger weise bei beiden Hütten, die Regelung des Deckenventilators nicht funktionsfähig. es war halt eine klassische digitale Steuerung, entweder aus, oder voll an...wenn er aus war, ist man von den Moskitos gefressen worden, wenn er an war hat man halt die Nacht bei Windstärke 10 von oben verbracht...:-)

 

Aber genug gejammert, erstens war alleine der Ausblick die Strapazen wert und zweitens

war ja immer noch was in der Whiskyflasche...und Bier gibt es ja in Goa auch jede Menge. Überhaupt ist Goa dank des Tourismus halt sehr viel besser mit Restaurants, Bars, Kneipen etc. ausgestattet als der Rest Indiens...und der Alkohol ist auch bedeutend billiger, genauso wie der Sprit übrigens auch.

 

Allerdings hat sich die Ankündigung, dass Goa fest in russischer Hand ist schon sehr heftig bestätigt. Abends gab es im Restaurant neben Speisekarte mit extra kyrillischer Spalte noch Ice Age am Großbildschirm...russisch synchronisiert.

Und als krönenden Abschluss wollten wir zu einem Absacker noch in eine Bar gehen, in der allerdings nur russisches Publikum war und ein Barde unbekannter Nationalität auch noch passend russisches Liedgut dazu zum Besten gab. Ich habe in meinem Leben noch nie einen Cuba Libre so schnell ausgetrunken und Lothar hat sogar etwas in seinem Bier zurückgelassen...das sollte Beweis genug sein, dass es uns ernst war die Bar schnellstmöglich wieder zu verlassen.

 

Es gab dann noch ein Resort ganz in der Nähe unserer Unterkunft, in dem schon am Abend zuvor bis ca. 5 Uhr morgens der Strand beschallt wurde. Dort sind wir dann noch eingekehrt, aber es war halt noch nicht Saison, sprich nicht viel los und die Musik war halt so gar nicht nach meinem Geschmack. Nachdem ich es nicht besser weiß, würde ich es als "House" bezeichnen, etwas wo halt die ganze Nacht gefühlt nur das gleiche Lied läuft. Irgendwie schon komisch, dass scheinbar jede Generation ihre musikalischen Ver(w)irrungen hat und das auch noch gut findet. So wie in den achtziger Jahren ganz viele Menschen an "Modern Talking" erkrankt sind, tragen heute anscheinend viele diesen schrecklichen "House-Virus" in sich...

 

In dieser Nacht hat dann auch der Ventilator funktioniert, die Steuerung ist am Abend ausgetauscht worden, vom Haus-Elektriker, der, typisch indisch, mit einem einzigen Phasenprüfer als Werkzeug erschienen ist und damit bei der Beleuchtung einer 25 Watt Funzel unter dem Hüttendach vor sich hingewurschtelt hat. Wenn ich ihm nicht wenigstens mit dem Handy ein bisschen geleuchtet hätte, wäre es wahrscheinlich zum Desaster gekommen...

 

Nichtsdestotrotz haben wir am nächsten Tag beschlossen, dass es mal wieder schön wäre vernünftig zu duschen und uns für die nächsten Nächte ein nettes Hotel, das Tamarind, rausgesucht. Zwar nicht am Strand gelegen, aber mit allem was man so braucht (oder auch nicht), vom Pool bis zum Fernseher und vor allem einem ordentlichen Duschkopf...

Zum Strand ging es halt dann mit dem Bike, es war ja erst früher Nachmittag und Lothar hat ganz fachmännisch auch eine nette Bar mit toller Aussicht erblickt, zwar etwas umständlich zu erreichen, aber was soll's, es scheint sich zu lohnen...allerdings mussten wir nach all der Mühe erfahren, dass auch diese Lokalität noch am Aufbauen ist und erst in wenigen Tagen die Saison eröffnet...aber Gott sei Dank ist das ja nicht die einzige Versorgungsstation am Beach und so kehrten wir halt ausgiebig in der Boom Shankar Bar ein.

 

Am Abend ist uns dann im Hotel Corina, ein junges Schweizer Mädl, über den Weg gelaufen, die zusammen mit ihrem Freund gerade in Delhi wohnt und sich ein paar Tage Auszeit in Goa gegönnt hat um ein bisschen was von Indien zu sehen (von ihr habe ich übrigens auch den Blog-Titel geklaut, sie hat nämlich die paar Tage in ihrem Blog auch mit diesem Titel beschrieben). Jedenfalls war es ein ausgesprochen netter Ratsch-Abend auf dem Balkon und Corina hat sich auch sehr gefreut, als wir ihr angeboten haben, sie am nächsten Tag auf eine Motorradtour ins Goaer Hinterland mitzunehmen. Sie hat auch sofort zugesagt...tapfer, tapfer ;-)

 

Und so sind wir also am nächsten Tag auch zu dritt aufgebrochen um uns den zweitgrößten Wasserfall in Goa anzuschauen, der größte war leider etwas zu weit weg, und um dann noch einige Stunden mehr oder weniger ziellos durch die wunderschöne Palmen- und Dschungellandschaft zu cruisen.

Auf der Heimfahrt haben wir noch einen kurzen Halt in Old-Goa gemacht und uns hauptsächlich die "Basilica di Bom Jesus", die "Basilika vom guten Jesus" angeschaut. Old Goa war mal vom 16. bis zum 18. Jahrhundert die Hauptstadt von "Portuguese India", wurde dann allerdings aufgegeben als die Pest ausgebrochen ist.

In oben erwähnter Basilika liegen die Überreste vom heiligen Franz Xaver, jedenfalls teilweise. Andere wollten schließlich auch was von seiner Heiligkeit abhaben, und so liegt zum Beispiel sein rechter Arm irgendwo in Rom in irgendeinem heiligen Keller. Lustigerweise habe ich vor wenigen Tagen einen Bericht über ihn in der Zeitung gelesen. Alle zehn Jahre werden nämlich seine Überreste in Old Goa den Pilgern hautnah zur Verfügung gestellt, für 40 Tage um seinen Feiertag rum, dem 3. Dezember, und heuer ist auch so ein Jahr.

Allerdings stand in dem Artikel auch, dass im Rahmen so einer "Zur Schau Stellung" mal eine besonders eifrige Pilgerin einen Zeh des Leichnams abgebissen hat...seitdem fehlt halt wieder ein Stück mehr...

 

Zum Abendessen ging es dann noch an den Baga Beach, einer der Party Strände in Goa und dort war auch schon einiges los. Allerdings sind wir nach dem Essen wieder zurück ins Hotel und haben es lieber gemütlich bei einer Runde Billard ausklingen lassen.

Corina musste dann auch am nächsten Tag wieder zurück nach Delhi und wir mussten leider auch weiter obwohl wir gerne noch einen Tag verlängert hätten, aber das Hotel war ausgebucht. Langsam kam halt doch die Saison in Fahrt.

Bevor wir allerdings final abgereist sind, habe ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen verbotenerweise von einer Terrasse ca. 3 Meter tief in den Pool zu springen...es war halt einfach zu verlockend ;-)

 

Die nette Dame an der Rezeption war auch so freundlich und hat uns noch einen Tipp für das nächste Ziel gegeben, nämlich den Palolem Beach...na also, auf geht's....

Übrigens habe ich im Tamarind Hotel außer Corina noch jemanden kennengelernt, allerdings hat sich dieser Glücksfall erst im Laufe der Zeit rausgestellt. Ich bin mit meiner Reiselektüre, dem neusten Coelho, fertig geworden und habe in der Hotel Bücherei nach Ersatz gesucht und bin dabei zufällig über einen Autor namens Kushwant Singh gestolpert. Er ist leider heuer im Frühjahr im Alter von 99 Jahren verstorben, aber alles was ich bis jetzt von ihm gelesen habe, bringt mich wieder etwas weiter in meinem Bestreben "Indien zu verstehen". Ich habe jetzt mal vorsichtshalber jedes Buch das ich von ihm gefunden habe gekauft und mit ins Gepäck nach Deutschland gelegt...:-)

 

Angekommen in Palolem Beach war dann die Auswahl der nächsten Unterkunft zwischen einer wieder mal sehr einfachen Hütte direkt am Strand oder einer etwas komfortableren etwas weiter hinten in Shawnel's Beach Resort, aber in Fuß nähe. Zweiteres hat den Zuschlag bekommen.

 

Palolem Beach ist wirklich sehr sehr schön. Nicht unbedingt einsam zu nennen, aber (zumindest zu der Zeit) auch nicht zu überlaufen und die Bucht ist traumhaft.

An einem Abend haben wir uns auf den Weg zu einer Disco an einem Ende der Bucht gemacht nachdem uns am Vortag eine nette Französin dazu animiert und mit einem Flyer versorgt hat (Es funktioniert halt doch immer wieder). Darauf geschrieben konnte man was von einer Headphone-Disco lesen und sie sprach von drei DJs die parallel auflegen...naja, lass ma uns mal überraschen...

 

Und tatsächlich, jeder bekommt an der Kasse einen Funkkopfhörer mit drei Kanälen und man kann jederzeit wählen welchem DJ er/sie denn lauschen will. Durch ein kleines LED Licht am Kopfhörer wird der Außenwelt signalisiert zu welcher Musik man sich am Dancefloor gerade schüttelt, damit das Gegenüber das Balzverhalten eventuell anpassen kann.

Soweit zur Theorie und die Idee ist auch gar nicht so schlecht. Nachdem in Goa ja alles Open Air Veranstaltungen sind, kann man so vermeiden, dass halt der ganze Strand die halbe Nacht mithören muss und jeder kann seine persönliche Wohlfühllaustärke individuell am Kopfhörer wählen. Damit wenigstens noch ein bisschen der Disco Charakter bestehen bleibt, wird auch über Lautsprecher etwas Musik abgegeben, aber halt sehr viel dezenter. An die Kopfhörer gewöhnt man sich auch ganz gut, und unterhalten kann man sich ja in einer normalen Disco auch kaum...hier geht es ja sogar besser, man muss halt einfach die Hörer abnehmen.

Allerdings schaut halt die Praxis folgendermaßen aus (ich habe mir extra den Flyer mitgenommen):

 

Channel Blue: House Music, Deep, Tech & Techno

Channel Red: Progressive House Music, Dubstep & Trap (was immer das ist...)

Channel Green: Alternative Sounds, Hip Hop, R&B, Commercial & Mainstream (was sich auf den ersten Blick wie ein kleiner Rettungsanker liest war genauso schlimm...)

 

Sprich drei Kanäle: Pest, Cholera und schwarze Plattern...:-(

 

Aber trotzdem haben wir es einige Stunden lang ausgehalten und dabei auch noch den Kapitän der Rugbee-Mannschaft der Fidschi Inseln kennengelernt...was es nicht alles für Zufälle gibt...

Eigentlich hätten wir auch am Palolem Beach gerne noch mindestens eine Nacht verlängert...aber wieder erfolglos...

 

So gab es noch ein Frühstück in der German bakery (Nein, es gibt da KEIN deutsches Brot) und dann war mal wieder Aufbruch angesagt. Unser Weg sollte uns aus Goa rausführen entlang der Küste nach Süden, bis nach Udupi.

Udupi stellte sich allerdings als ziemliche Enttäuschung raus und so haben wir beschlossen nochmal circa 60 Kilometer dranzuhängen und nach Mangalore zu fahren. Verglichen mit Goa war das allerdings natürlich auch enttäuschend, es gibt ein paar Strände und einer davon war auch ganz nett und relativ sauber. Dort haben wir uns dann auch vom Meer verabschiedet und sind am nächsten Tag los mit dem Vorsatz nach Bangalore heim zu fahren.

 

Die ersten 200 Kilometer über die Western Ghats gingen auch ganz gut, dann allerdings habe ich mir einen Nagel eingefahren. Die erste Panne mit Black Beauty nach über 14 000 (indischen) Kilometern. Kein Problem, ein Puncher Shop war ganz in der Nähe und in weniger als einer Stunde war der Reifen geflickt und wieder montiert.

 

Weiter ging's auf der, mir wohl bekannten, etwas langweiligen Autobahn Strecke zwischen Hassan und Bangalore. Zur Erholung der Knochen und der Hintern machten wir noch eine Eis Pause, bevor es an die letzten Etappe gehen sollte.

Fehlanzeige. Black Beauty macht keinen Mucks, weder mit dem E-Starter, noch mit dem Kick-Starter. Nichtsdestotrotz kristallisiert sich bald raus, dass es ein elektrisches Problem ist.

Kurz und knapp: Die Batterie war so im Eimer, dass noch nicht mal eine normale Motorfunktionalität mit Zündung funktioniert hätte. Ersatz war keiner aufzutreiben, der Enfield Service schickte auch niemanden vorbei (der nächste Shop war auch in Bangalore, über 100 Kilometer entfernt), die lokalen Mechaniker richteten eher noch mehr Schaden an... und so haben wir uns nach Stunden (es war inzwischen auch stockfinster) entschlossen, beide Bikes stehen zu lassen und den Rest mit dem Taxi zu fahren.

Dementsprechend hatte Shekar am nächsten Tag gleich mal eine Aufgabe... er hat sich zusammen mit einem Freund darum gekümmert, dass beide Bikes nach Bangalore, direkt zum Enfield Service transportiert werden und wieder auf Vordermann gebracht werden... schließlich steht bald der Transport nach Deutschland an.

 

Die letzten Urlaubstage Lothars haben wir dann noch in Bangalore verbracht, leider war das Wetter durchgängig regnerisch (Ich weiß nicht ob mir Lothar geglaubt hat, dass ich so schlechtes Wetter noch nie in Bangalore erlebt habe) und damit bin ich auch mal in das HAL Aerospace Museum gekommen...also hat doch alles sein Gutes ...:-)

 

 

Ich weiß, ich bin überfällig mit Fotos...Geduld, Geduld...Leider hat JIMDO die software umgestellt und ich bin mit meinem Ubuntu Rechner nimmer recht kompatibel...jetzt muss ich mir erst einen Workaround ueberlegen...

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Sa

29

Nov

2014

Abschied

 

Eigentlich wollte ich zum Schluss noch viel mehr schreiben.

Eine Art Resume der letzten eineinhalb Jahre, aber ich glaube das dauert noch, bis ich alles verarbeitet habe und auf den Punkt bringen kann.

 

Stattdessen nur ein kleiner Bericht der letzten Tage.

 

Am Mittwoch sollte eigentlich das Transportunternehmen kommen und alles einpacken, einschließlich der beiden Enfields. Angefangen haben sie am Donnerstag und jetzt ist immer noch nicht alles fertig. That´s India again, was soll´s, auf die letzte Minute wird es schon fertig werden.

Kathrin war auch noch ein paar Tage da und hat fleißig mit organisiert.

Seit Donnerstag aber ist aber das Haus unbewohnbar und ich habe mich im Hotel einquartiert.

 

Ansonsten war natürlich die Woche geprägt vom Abschied nehmen.

Zweimal waren Eric und ich von verschiedenen indischen Kollegengruppen zum Essen eingeladen und beides Male war es ein sehr schönes Erlebnis, weil wir das Gefühl vermittelt bekommen haben, dass sie in uns mehr als Kollegen sehen, sondern dass wir zu echten Freunden geworden sind.

 

Jetzt sitze ich hier im Hotel, werde mir vielleicht noch eine Stunde am Pool gönnen und kann es nicht glauben in wenigen Stunden Indien für immer zu verlassen.

 

Wenn es ein allgemeines Statement gibt, dann das, dass die letzten 17 Monate die intensivste Erfahrung meines bisherigen Lebens war.

Indien ist anders.

Ich habe mich gestern Abend mit einem deutschen Kollegen, der auch bald gehen wird, bei einem gemütlichen Kingfisher darüber unterhalten wie man die Frage ¨Wie war´s¨ am besten beantworten kann. Und übriggeblieben sind diese drei Worte.

Indien ist anders.

Ich hoffe ich komme dazu in einigen Tagen oder vielleicht auch Wochen etwas mehr darüber zu schreiben, aber dazu muss sich alles auch noch ein bisschen setzen.

 

Meinen aktuellen Gefühlszustand kann man wohl am Besten mit einem ¨sehr komisch, sehr durchwachsen¨ beschreiben.

 

Jedenfalls ist das definitiv mein letzter Blog aus Indien und nachdem ich bis zum Schluss nur die kostenlose Variante von JIMDO genutzt habe, habe ich mangels Statistik nach wie vor keine Ahnung ob zwei oder zwanzig Leute ab und zu ein bisschen mit gelesen haben.

Ist letztendlich auch egal, geschrieben habe ich ja für mich und es ist spannend ab und zu mal ein bisschen in der Zeit zurück zu blättern.

 

Trotzdem ein herzliches ¨Farewell¨ an Alle auf der anderen Seite des Internets und ich werde auf jeden Fall im Laufe der nächsten Wochen noch einige Fotos einstellen und/oder noch ein paar Gedanken schreiben.

 

So if you like, stay tuned :-)

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