Do

01

Mai

2014

7184 Kilometer und 728 Meter

 

 

Das ist die kürzeste Entfernung zwischen dem Haus in Deutschland und dem Haus in Indien, zumindest wenn ich mich nicht beim Großkreis verrechnet habe, aber genau stimmt’s ja eh nicht, weil die Erde ja keine perfekte Kugel ist.

 

 

 

Der empfundene Abstand ist aber viel größer…Lichtjahre…

 

Aber von Vorne, was war so los in den letzten Wochen?

Ich krieg ja schon Post warum mein Blog "brachliegt"...:-) Recht so !!

 

Anfang April habe ich mich alleine auf den Weg in den CounterCulture Club gemacht um den Klängen einer indischen Coverband zu lauschen, die im ersten Block AC/DC Songs gespielt haben und nach der Pause auf Guns 'n Roses umgestiegen sind, dazwischen gaben sie ein paar Lieder von Led Zeppelin zum Besten...ein sehr interessanter Abend...in mehrerlei Hinsicht… das war nämlich der erste Abend, an dem ich die neueste Gesetzesänderung in Karnataka mal so richtig hautnah genießen durfte, seit März dürfen nämlich Lokale in Bangalore bis 1:00 morgens geöffnet haben und müssen nicht wie vorher um halb zwölf schon zu machen, allerdings nur am Wochenende.

 

Ein paar Tage später hat eine Kollegin dann den ersten Geburtstag ihres Sohnes gefeiert, abends in einem Resort, mit Abendbuffet in sehr schöner Atmosphäre. Nachdem ich ja zumindest meinen Geburtstag nicht sehr Wert schätze und i.d.R. auch nicht feiere, kam es mir schon etwas strange vor, dass man den ersten Geburtstag so groß feiert. Angeblich soll der erste Geburtstag etwas ganz Besonderes in Indien sein, wurde mir von einem Nicht-Inder erzählt...bei meinen ausführlichen Gesprächen mit Indern an dem Abend wurde das aber nicht bestätigt. Jedenfalls war es sehr unterhaltsam und wäre ich nicht mit der Enfield dagewesen, hätte ich vermutlich der Versuchung nicht widerstanden, die besten indischen Whiskeys zu kosten, die mir der Vermieter der Kollegin an der extra aufgebauten Bar schmackhaft machen wollte.

Vermutlich war es auch besser so, und Kathrin und ich waren auch so die letzten Gäste.

 

1. Geburtstag
1. Geburtstag

 

Zweimal hatten wir Besuch, überlappend, aber so ist das halt, wenn Osterferien sind.

Als erstes kam Jona aus England angereist, ein Freund der Jungs, der die lange Reise von London nach Bangalore ganz alleine antreten durfte, was im Vorfeld schon gar nicht so einfach war, weil es anscheinend bei der Visaverteilung nicht vorgesehen ist, dass ein Minderjähriger ohne seine Erziehungsberechtigten nach Indien einreist...aber naja, hat ja dann doch geklappt. Ein paar Tage darauf kamen mein Bruder Max mit Sabine und Florian, sodass die Bude mal wieder voll war.

 

Mit Jona sind wir am Sonntag zu einem Shiva-Tempel nach Lepakshi gefahren, nördlich von Bangalore. Dort befindet sich angeblich auch der größte monolithische Nandi ganz Indiens.

Kathrin hat noch mehr Ausflüge mit Jona und später auch Max, Sabine und Floh unternommen, aber ich bin ja leider nicht nur zum Spaß hier...:-)

 

Der Nandi, aus einem Stein gehauen
Der Nandi, aus einem Stein gehauen
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So

18

Mai

2014

¨Modi-quake¨

 

 

¨The government has been MODIfied...¨ stand heute in der Zeitung.

 

Indien hat also einen neuen Premierminister, Narendra Modi, ehemaliger Chief Minister von Gujarat, einem Bundesstaat im Westen Indiens, nördlich von Mumbai.

 

 

 

Schaun mer mal was der bringen wird, wenn man die Zeitungen in den letzten Wochen gelesen (bzw. durchgeblättert) hat, war er ja schon sehr überpräsent und so richtig verwunderlich war es nicht, dass er so einen erdrutschartigen Sieg mit seiner BJP (Bharatiya Janata Party = Indische Volkspartei) erreicht hat.

Er ist halt anscheinend ein konservativer ¨Hardcore-Hindu¨, mal schauen was das für die gut 20 Prozent nicht-hinduistischen Inder bedeutet.

 

Wenn man sich die Wahlergebnisse näher anschaut ist es eh interessant, dass seine allergrößten Wahlerfolge in Nordindien waren, die Südinder sind da etwas indifferenter, aber hier ist halt die Religionsdurchmischung auch größer und überhaupt die Lebenseinstellung weltoffener und freundlicher. Die Nordinder halten sich zwar immer für gescheiter und kosmopoliter, aber ¨wir¨ in Südindien leben es halt...da unterscheidet sich Indien nicht großartig von Deutschland...:-)

 

 

Was gab es sonst so die letzten Wochen? Eigentlich nix Großartiges, ich laboriere seit meinem Deutschlandaufenthalt an einem hartnäckigem Husten und Basti und mich hat in der Zwischenzeit auch noch ein 24 Stunden Magen-Darm-Fieber Virus heimgesucht, aber das wird schon wieder...

Es gibt ja genügend Apotheken in denen man sich versorgen kann:

 

 

Die Apotheke meines Vertrauens...
Die Apotheke meines Vertrauens...

 

 

Das sieht zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber die Medikamente, die man da bekommt sind alle vollkommen in Ordnung und wenn sie mal zu-hause im Badregal stehen, sieht man auch nicht mehr ob sie vorher in einem indischen Straßen-Medical-Store waren oder in einer deutschen Hochglanz-Apotheke, die Lagerhaltung ist auch einwandfrei und über den Preis habe ich ja schon ab und zu geschrieben (für 10 Aspirin, natürlich nicht Bayer, aber mit dem gleichen Wirkstoff, der ja inzwischen in jedem zweiten Wissensspiel abgefragt wird, habe ich 4 Rupees bezahlt, entspricht 6 Euro-Cent).

Was eventuell ein Nachteil ist, ist dass man erstens alles ohne Rezept kaufen kann (wobei ich das noch gut finde, dann muss man vorher nicht zum Doc rennen, wenn man eh weiß was man braucht), aber man kriegt halt alle Antibiotika auch als einzelne Tabletten zu kaufen und da hat man uns ja doch von Säuglingsbeinen an eingetrichtert, dass man doch bitte ein Antibiotikum solange nehmen soll bis die Schachtel leer ist, weil man sonst irgendwelche resistenten Killer-Bakterienstämme züchtet, die die ganze Menschheit dahinraffen werden...

Mal schauen, der Durchschnittsinder muss ja doch etwas mehr auf´s Geld schauen als ich, ob die Bakterien V2.0 gerade hier auf dem Subkontinent entstehen...

 

Apropos Geld, gestern stand in der Zeitung was der Herr Modi in Zukunft so verdienen wird, 1,6 lakh (ein lakh entspricht 100 000) Rupees im Monat...das ist weniger als hier für unser Haus monatlich Miete fällig ist. Allerdings waren da etwaige Bestechungsgelder nicht eingerechnet...:-)

 

 

Benedict hatte letzten Samstag Abend eine Aufführung in der Schule von ¨Alice im Wonderland¨. Er hat ja als ECA (Extra Curriculum Activity entspricht so was wie einem Wahlpflichtfach) unter anderem ¨Drama¨ gewählt.

War richtig cool inszeniert und von den Kids super gemacht...er hatte zwar keine tragende Rolle, aber mehrere kleinere Nebenrollen, und da ich ja für so etwas gar kein Talent habe, finde ich das umso besser...

(Obwohl, mir fällt gerade ein, dass mich ein Preisprüfer vor gar nicht allzu langer Zeit als ¨bayrischen Volksschauspieler¨ bezeichnet hat...aber das gilt nicht...;-)

 

 

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Do

22

Mai

2014

FRRO, next Chapter

 

Gestern war es also soweit, nutzt ja nix, die Aufenthaltsgenehmigungen und die Visa laufen ab und so stand also der nächste Termin beim Ausländeramt an.

 

 

 

Ausgemacht wird der Termin ja immer von einer Agentur, mit der die Firma in diversen Angelegenheiten zusammenarbeitet, die kümmern sich darum, dass alle notwendigen Dokumente zur Verfügung stehen und dadurch, dass ich ja jetzt auch noch meine in Indien bezahlte Steuer nachzuweisen habe, ist der eh schon dicke Stapel nochmal ein gutes Stück dicker geworden.

Außerdem stellt die Agentur auch noch immer einen „Agenten“ bei, der den ganzen Tag anwesend ist und bei eventuell auftretenden Schwierigkeiten möglichst Abhilfe schaffen soll. Diese Agenten (ganz viele Expadriats haben solche) dürfen aber nicht in die FRRO...da muss man schon selber durch.

 

Antreten mit der ganzen Familie, jeder muss persönlich erscheinen, weil jeder wieder neu fotografiert wird (zusätzlich zu den weiteren zwei Passbildern, die man mal wieder mitbringen muss), d.h. die Jungs haben einen Tag zwangsschulfrei. Hingefahren sind wir mit zwei Fahrzeugen, Shekar mit dem Auto und ich mit dem Motorrad, weil ich schon geahnt habe, dass ich eventuell wieder länger bleiben muss.

 

Erste Challenge: Erstmal die Location finden, das Amt ist nämlich vor kurzem umgezogen und wie schon mal erwähnt gibt es ja keine richtigen Adressen. Trotzdem waren wir pünktlich um acht an der richtigen Stelle, Krishnamurthy, der Agent, hat uns schon mit den Papierstapeln erwartet.

Wir mussten nur die Pässe, die bereits erwähnten Fotos und die Original FRRO Aufenthaltsgenehmigungen vom letzten Mal mitbringen.

Eine Strafzahlung wie bei meinem ersten Besuch (damals war ich zu spät) ist ja nicht zu befürchten, weil wir ja wirklich gut in der Zeit sind, die aktuelle Aufenthaltsgenehmigung läuft erst am 14. Juni ab.

 

Also rauf ins Office (die neuen heiligen Hallen befinden sich im 5. Stock) und in die erste Schlange einreihen.

 

 

Die Prozedur:

1. Anstellen vor der Eingangstür, die Leute werden dann immer paketweise eingelassen

2. Anstellen vor der Tokenausgabe. Der Token ist sozusagen eine Zuweisung zu einem bestimmten Schalter, verbunden mit einer Wartenummer. Hier werden zum ersten Mal die Papiere angeschaut.

3. Anstellen beim Duty Officer. Der schaut sich nochmal die Papiere an und unterzeichnet die Token.

4. Warten bis man am zugewiesenen Schalter an die Reihe kommt. Dort werden dann, was für eine Überraschung, die Papiere nochmal angeschaut und man wird mit einer Webcam fotografiert (deswegen muss jeder persönlich kommen) und wenn alles glattläuft kann man am selben Schalter einige Stunden später die neuen Papiere abholen (Hier reicht einer, deswegen die Fahrt mit dem Motorrad)

5. Wie erwähnt, Papiere entgegennehmen und glücklich von dannen ziehen ob des überstandenen Bürokratiegemetzels.

 

Soweit die Theorie, und wenn es wirklich so gelaufen wäre, hätte ich ja auch keine Veranlassung gehabt nochmal einen FRRO Blog zu schreiben.

 

Also wie war es dann tatsächlich:

Als erstes hat uns schon mal ein Aushang an der Türe darüber informiert, dass die Tokenausgabe seit neuestem nicht mehr um halb neun, sondern erst um neun beginnt. Gut, wusste ja niemand, die gut 50 Leute die schon vor uns in der Schlange standen auch nicht, dann warten wir halt 30 Minuten länger, wir haben uns ja schon mal vorsichtshalber was zu Lesen mitgenommen.

Punkt neun wurde auch wirklich geöffnet und es wurden immer so 15-20 Leute eingelassen, die sich dann in die Schlange unter Punkt 2 einreihten.

 

Im Gegensatz zur ersten Schlange, gab es bei dieser auch Sitzplätze. Jetzt waren vor mir zwei junge adrette Afghanen, 21 Jahre alt (ich hatte ja lange genug Zeit ihre Papiere zu studieren während sie vor mir standen). Erwähnenswert deswegen, weil die beiden einen sehr guten Eindruck gemacht haben und ich mir bei mir gedacht habe, es ist schon komisch mit den Vorurteilen und Klischees.

Ich versuche ja, soweit möglich Vorurteile zu vermeiden und habe mich aber dabei ertappt, dass das Bild eines Afghanen in meinem Kopf so gar nicht auf die beiden passte. Für mich sieht (oder besser sah) ein Afghane halt immer aus wie ein Talibankämpfer mit einer Kalschnikow über der Schulter und einem Turban auf dem Kopf und nicht wie diese beiden modernen jungen Männer.

 

Und dann kam auch noch der Gipfel: Einer der beiden stand auf und bot mir seinen Sitzplatz an...HALLO, er bot MIR den Sitzplatz an. Eine eigentlich ja durchweg nette Geste, aber, ICH HABE ES NICHT NÖTIG EINEN SITZPLATZ ANGEBOTEN ZU BEKOMMEN !!!

Ich hab ihn trotzdem genommen...:-)

 

Der Duty Officer hat uns dann nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass in den Papieren die Original FRRO Dokumente sein müssen, hat sie auch angeschaut und hat einige überflüssige Kopien noch aus den Papierstapeln entfernt.

 

Jetzt galt es nur noch zu warten bis wir an der Reihe waren.

 

Als es soweit war, war die erste Überraschung, dass wir eben doch eine Strafe zu zahlen haben...Häh, warum das denn? Der Grund war, dass wir unsere Papiere nicht um ein ganzes Jahr verlängern lassen, sondern nur bis Ende November, wenn mein Arbeitsvertrag ausläuft (ein gültiger Arbeitsvertrag ist Voraussetzung für ein „Stay-Visa“, es wäre also gar nicht möglich darüberhinaus eine Genehmigung zu erhalten).

Nochmal im Klartext: Der Arbeitsaufwand ist absolut identisch, nur das Ablaufdatum wird etwas nach vorne verlegt und das kostet dann eine Strafgebühr, und nicht mal wenig, 4800 Rupees pro Nase, also in Summe ca. 250 Euro.

 

Übrigens ist eine erste Auswirkung des neuen Premierministers, das die Rupie seit dem Tag der Wahlbekanntgabe gegenüber dem Euro um ca. 7-8 Prozent zugelegt hat, sprich mein Geld ist schlagartig weniger wert. Schon wird er mir unsympathischer der Herr Modi...

 

Also gut, Geld bezahlt, die Papiere der Familie sind für in Ordnung befunden worden, mein doch etwas dickerer Stapel auch, bis auf: „Das FRRO Papier ist aber nicht das Original“.

Au weia, ich hätte echt gedacht es wär das Original, die Farbkopien sehen ja heutzutage echt gut aus...

„Sie können das Original ja dann während der Mittagspause bringen“

„Hmmm...wenn das nicht das Original ist, dann habe ich es vermutlich nicht mehr...“

„Wie, Sie haben ihr Originaldokument verloren?“

„Tja vermutlich...aber sehen Sie, bei meiner Frau und den Kindern haben wir doch die Originale...“

„Bei denen hätte uns eine Kopie genügt (!!!), aber bei Ihnen brauchen wir das Original, wenn Sie es nicht mehr haben brauchen wir eine polizeiliche Verlustbestätigung“

Erinnerungen an meine verlorene Telefonkarte kommen hoch.

„Na gut, wo ist denn die nächste Polizei?“

„Sie müssen zu der Polizeistation die für Ihren Wohnort zuständig ist“

Oh shit, diesesmal komme ich wohl nicht aus...

Na gut, Kathrin und die Jungs sind fertig, das Abholen der Papiere kann ja ich übernehmen und während der Mittagspause muss ich halt zur Polizei in Whitefield (selbst mit dem Motorrad mindestens eine Stunde einfache Fahrt).

 

Unten vor der Türe wartet Krishnamurthy immer noch geduldig auf uns und hört sich die neuesten Entwicklungen an.

„Das mit der Strafzahlung habe ich schon erwartet, das Geld kriegst du von mir, bzw. von der Firma wieder zurück. Und zu der Polizei fahren wir gemeinsam“.

Na gut, ich hätte mich zwar durchaus in der Lage gefühlt das alleine zu machen, aber schließlich wird er für sowas bezahlt.

Wir verabreden uns also an einem Punkt in der Nähe der Polizei, die genaue Lage der Polizeistation Whitefield kenne ich nämlich gar nicht, und nachdem wir mit zwei Fahrzeugen (er mit dem Roller) unterwegs sind, ist es besser wenn sich jeder seinen eigenen Weg durch das Bangalorer Verkehrschaos sucht.

 

Eine Stunde später bin ich also am Treffpunkt und warte...und warte...und warte...

Ich rufe ihn an. Es dauert noch ein bisschen, er müsse noch was vorbereiten...

Schließlich taucht er dann doch auf und wir fahren den restlichen Weg hintereinander her.

 

Bevor wir die Polizeistation betreten gibt er mir ein Papier zum Unterschreiben auf dem steht eine Erklärung, dass ich mein Original FRRO Dokument beim Umzug von einer Villa in eine andere verloren habe.

„Häh...ich bin doch gar nicht umgezogen“

„Das macht nichts, irgendeinen Grund müssen wir ja angeben, außerdem werden wir ein bisschen Bestechungsgeld zahlen müssen...“

Aha...naja... du wirst schon wissen was du machst.

 

Drinnen erwartet uns dann auch schon ein grimmig schauender Polizist.

„Soso, wann haben Sie denn das Papier verloren?“

„Na um ehrlich zu sein, weiß ich es gar nicht genau, muss wahrscheinlich beim Umzug gewesen sein“.

Wohl ist mir nicht bei der Lüge und ich hoffe, dass er die näheren Umstände nicht hinterfragt. Als er kurz verschwindet sagt Krishnamurthy zu mir: „Wir geben ihm 500 Rupees“

„Aha, soll ich ihm das Geld geben?“

„Nein, wenn Du ihm Geld gibst, will er mehr haben, ich mache das“

Kurz darauf erscheint er wieder, gibt mir die Bestätigung und bittet mich draussen zu warten. So läuft das also, sie wollen bei der Geldübergabe keine Zeugen haben, ein abgekartetes Spiel.

Kurz darauf erscheint auch Krishnamurthy: „Alles klar, wir können fahren...Du kriegst noch das Geld für die Strafzahlung wieder, aber wenn es Dir nichts ausmacht, machen wir das später, das ist kein sicherer Ort hier.“

Wie bitte? Wir stehen vor der Polizeidienststelle...das ist kein sicherer Ort...aber na gut, wir sind schließlich in Indien...

 

Der Rest lief dann auch wie geschmiert, ich habe das Dokument abgegeben und keine zwei Stunden später hatte ich auch schon die frisch gestempelten Reisepässe und die neuen FRRO Dokumente in der Hand...

Inzwischen war es schon dunkel geworden und ich nutzte den Rückweg um noch kurz bei Eric vorbeizufahren, der hat uns neulich aus Frankreich eine neue Kaffeemaschine mitgebracht und die wollte ich bei der Gelegenheit abholen.

 

Wir haben dann auf meinen Erfolg gleich mit einem Kingfisher angestoßen und so bin ich ein bisschen hängengeblieben...

Gerade noch fahrtauglich habe ich mich am späten Abend auf den Weg nach Hause gemacht, die Kaffeemaschine auf den Tank und die Papiere im Rucksack...bei Eric vergessen.

Zuhause sofort der Anruf bei Eric, dass er bitte den Rucksack morgen in die Arbeit mitbringen soll. Versprochen, er hat ihn auch gleich am Abend noch ins Auto gelegt um ihn nicht zu vergessen.

 

Am nächsten Morgen in der Firma... der Rucksack ist weg !!! Na Mahlzeit, wenn ich jetzt melden muss, dass ich gleich vier Original FRRO Papiere verloren habe UND noch vier deutsche Reisepässe dazu, dann gebe ich mir die Kugel.

Der Fall hat sich aber schnell aufgeklärt, Erics Fahrer konnte nichts mit dem ihm unbekannten Rucksack anfangen und hat ihn kurzerhand aus dem Auto in die offene Garage gelegt. Wenn Inder anfangen selbständig zu denken...

Eric hat ihn sofort losgeschickt ihn zu holen und nach einiger Zeit bangen Wartens ist er auch mitsamt Rucksack wieder aufgetaucht...

 

Mein Bedürfnis mit indischen Behörden zu tun zu haben ist jetzt aber erst mal wieder ausreichend gedeckt...

 

 

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