Party and Ambassador

Schon seit Monaten habe ich großspurig behauptet die Arbeitskollegen mal auf eine Party einladen zu wollen.

 

Allerdings fand sich nie ein Termin und so richtig intensiv habe ich das wohl auch nicht verfolgt.

Eric hat mich schon immer ausgelacht.

 

Jetzt bin ich aber auch noch von den indischen Kollegen darauf angesprochen worden.

 

Nutzt also nix, ein Termin muss her.

 

Also haben wir vergangenen Samstag fixiert.

Ein Anfang ist gemacht. Aber wen einladen? Wer würde überhaupt kommen wollen und wie kriege ich all die Namen und Gesichter zusammen?

 

Hier gab es unkomplizierte und unglaublich wertvolle Hilfe einer Kollegin, die mir nicht nur viel Organisatorisches abgenommen hat (obwohl sie selber gar nicht kommen konnte), sondern auch noch so wichtige Informationen wie:

Trinkt der-/diejenige Alkohol und wie sieht es mit dem Essen aus? Vegetarier oder nicht?

besorgt hat.

 

Außerdem haben wir uns entschieden, dass es wohl am Nettesten werden würde, wenn man vielleicht das Management gar nicht einlädt.

Wahrscheinlich würden sie eh nicht kommen oder aber, noch schlimmer, vielleicht doch...

 

Es kam also eine Liste mit einundzwanzig Namen aus dem Ingenieursbereichen raus und, um es vorwegzunehmen, alle sind gekommen...und die meisten sogar sehr unindisch pünktlich, worauf ich aber in der Einladung schon hingewiesen habe...

 

...not Indian Standard Habit..:-)
...not Indian Standard Habit..:-)

 

Swapna, die (Ex-) Koechin, ich habe ja seit ich alleine hier bin keinen Bedarf mehr, hat sich auch sofort bereit erklärt mitzuhelfen, und Shekar war mal wieder, wie immer, sehr bemüht und eine riesengroße Hilfe.

 

 

 

 

Der Abend war dann auch wirklich ausgesprochen nett und vollkommen unkompliziert, so wie es halt sein soll...der (Bier-)Kühlschrank war anschließend fast leer, nur vom Essen war viel zu viel übrig...naja, besser so als wenn zu wenig da ist...

 

Ich habe dann am Montag viele Bilder kopiert bekommen, aber mit dem Hinweis: ¨Please don´t share it on social media, some may not like it¨

 

Eh klar, das hätte ich sowieso nicht getan, aber ein paar Bilder für den Blog vielleicht?

 

Letztendlich habe ich mir von den vier Mädels die Genehmigung eingeholt, das ist ohnehin, trotz mir, das schönste Foto...:-)

 

 

 

Am Dienstag dann das Ereignis auf das die Welt schon seit Monaten hin fieberte...naja, vielleicht nicht die ganze Welt...

 

Was die Royal Enfield in Indien auf zwei Rädern ist, ist sozusagen der Ambassador auf vieren.

 

Seit den Fünzigern des letzten Jahrhunderts produziert, war es lange das Regierungsfahrzeug schlechthin.

Auch bei uns in der Firma werden noch einige betrieben. Hindustian Motors hat aber heuer im Frühjahr die Produktion endgültig eingestellt weil der Wagen halt technisch nicht nur eine oder zwei, sondern vermutlich mindestens drei Generationen hinterherhinkt.

 

Nichtsdestotrotz hat sich Eric vor einigen Monaten einen wunderschönen, gebrauchten Ambassador zugelegt. Fahrbereit! Das ist deswegen zu betonen, weil sich das ziemlich schnell geändert hat, er wollte ihn von Grund auf restaurieren lassen.

 

Los ging es mit einer neuen Lackierung. Die wurde noch in einer indischen Werkstatt gemacht, bis man festgestellt hat, dass ja eigentlich die Arbeitsbedingungen in Erics Garage viel besser sind...es ist sauber, trocken und selbst das Licht brennt ziemlich verlaesslich.

So sind also die Mechaniker umgezogen.

 

Ich konnte also das Auto schon relativ bald bewundern, mich sogar rein setzen, aber die Motorengeräusche musste man noch selber imitieren.

 

Und das sollte sehr lange so bleiben...

 

Nach Wochen mit immer wieder neuen Stories aus Erics Garage schien aber dann doch ein Ende in Sicht, einzig die Benzinpumpe musste noch ersetzt werden.

 

Eric hat es also gewagt einen Termin fuer die Jungfernfahrt in die Biere Street anzusetzen.

Leider vergebens, also nochmal eine Woche Verzug.

Eine Woche später: Wieder nix...allerdings sind wir trotzdem in die Biere Street gefahren :-) halt ohne Ambassador.

 

In der Zwischenzeit habe ich ja meine Red Lady zur Reparatur gebracht und ab jetzt lief natürlich der Wettbewerb, wer als erstes ein fahrbereites Fahrzeug hat.

 

Und vergangenen Dienstag, ich hätte es nicht für möglich gehalten, kamen Eric und sein Chauffeur doch tatsächlich um einen Kollegen, der gerade auf Arbeitsbesuch hier ist, und mich abzuholen.

 

Bei der Überquerung der Speed-Bumper am Ausgang aus Palm Meadows hieß es einmal Luft anhalten, da wären wir fast hängen geblieben, aber dann sind wir ohne weitere Probleme in der Biere Street angekommen...und sogar wieder nach Hause.

 

Wir haben uns darauf geeinigt die ¨Initial Operational Clearance¨ zu erteilen, zur FOC müssen noch einige Teile (z.B. Scheibenwischer) eingerüstet werden...

 

Achso: Die Enfield ist immer noch in der Werkstatt, der erste Abholversuch ging schief, weil die Hälfte nicht gemacht wurde...angeblich ist sie morgen fertig...schaun mer mal...

 

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