Royal Enfield part 4

Oops, I did it again...;-)

 

Ich habe noch eine Enfield bestellt, wenn alles gut geht, wird sie in ca. 4 Monaten geliefert und geht dann eigentlich als Geburtstagsgeschenk durch...

 

Wie es dazu kam? Es begab sich folgendermaßen:

Vor genau zwei Wochen habe ich Black Beauty morgens zur 3000 km Inspektion gebracht und abends nach dem Bürotag wieder abgeholt. Shekar fuhr, nachdem er mich abgesetzt hatte, schon mal voraus weil die Jungs leider vergessen hatten einen Hausschlüssel in die Schule mitzunehmen und  hungrig vor der Türe standen. Kathrin war ja gerade in Rajasthan unterwegs.

Ich habe also im Enfield Store gewartet bis das Bike fertig wurde, sprich nochmal sauber gemacht und aufpoliert.

In der Zwischenzeit haben mich vier Studentinnen, die gerade ihr Praktikum machen, über meine Erfahrungen mit der Royal Enfield interviewt und mir so die Wartezeit angenehm verkürzt.

 

Als alles fertig war und ich gerade dabei war aufzusteigen und loszufahren kam der Verkäufer zu mir und hat gefragt, ob ich keine Lust hätte mit der neuen 500cc Bullet probezufahren (¨You will love it...¨).

Ich hätte prinzipiell schon Lust gehabt, aber es war in der Zwischenzeit dunkel geworden und ich wollte nach Hause um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Trotzdem habe ich gefragt wie lange denn momentan die Lieferzeit betrüge, und er hat gemeint für die Bullet sei es gar nicht so schlimm, weil sie etwas teurer wäre und deswegen die Nachfrage nicht so groß sei, also ca. vier Monate. Ok, ich habe mich verabschiedet und versprochen, dass ich gerne einmal zum Probefahren vorbei käme.

 

Und so vergingen die nächsten Tage. Was mir erst nicht klar war, dieser Gedanke an die Bullet arbeitete unterbewusst weiter, und zwar über die Probefahrt hinaus, in Richtung: ¨Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, dann, wenn ich aus Indien zurückgehe, ein neueres Motorrad mit nach Deutschland zu nehmen, die Bullet sieht ja auch sehr gut aus, die ¨alte¨ Classic kann man ja noch in Indien verkaufen¨ usw.

 

Vielleicht kennt ihr das Phänomen, dass sich ein kleiner Teil im Gehirn, der Teil, der seine Inputs direkt vom Bauch und vom Herzen kriegt, schon lange für etwas entschieden hat und belustigt dem ¨Resthirn¨ dabei zusieht wie es verzweifelt versucht das Bauchgefühl durch eine rationale Argumentationskette zu bestätigen.

Ein wichtiger Punkt der Kette: Nachdem die Lieferzeit so gering ist, käme das Motorrad auf jeden Fall so rechtzeitig, dass ich es hier mindestens sechs Monate anmelden könnte und damit der Zoll beim Import nach Deutschland entfiele.

 

Irgendwann ist man soweit und hat sich zurechtgelegt, dass es wirklich eine gute Sache wäre so zu verfahren und insgeheim ist man sich natürlich auch bewusst, dass man es nie über das Herz bringen wird, Black Beauty zu verkaufen, aber, so what, dann nimmt man halt zwei Motorräder mit... und außerdem, vielleicht stellt sich ja bei der Probefahrt raus, dass man eh total enttäuscht ist von der Bullet...

 

Also bin ich gestern nach dem Office direkt zum Enfield Geschäft gefahren mit der Absicht, erst probezufahren und dann vermutlich zu bestellen.

 

Aber es kam dann natürlich alles ganz anders. Am Geschäft angekommen bin ich abgestiegen und habe die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt. Einer der Verkäufer hat mich bereits auf dem Bürgersteig herzlich begrüßt, ein unverkennbares Lächeln auf dem Gesicht.

 

Und dann habe ich mich verliebt. Hals über Kopf.

 

An der Eingangstüre hingen neue Plakate, darauf abgebildet das neueste Modell der Marke Royal Enfield, die Continental GT.

 

 

 

Mein Blick blieb natürlich nicht unbemerkt und sofort wurde ich darauf hingewiesen, dass am nächsten Tag dieses Motorrad zur Ansicht käme und ich die Möglichkeit hätte es auszuprobieren. Und dass ich, wenn ich bald bestelle (immediatelly !!!) die Lieferzeit bestimmt auch weniger als vier Monate betrüge.

 

So haben wir es dann auch gemacht. Ich habe bestellt. Ungesehen. Ohne Probefahrt. Ohne Alles. Aber mit dem absolut sicherem Gefühl das Richtige gemacht zu haben. Manchmal muss man einfach die Rationalität der Emotionalität unterordnen. Das ist doch das Schöne am Leben...

 

Am Tisch saß noch ein Inder, der stolz behauptete, er wäre der Erste gewesen, der die Continental GT in diesem Laden bestellt hätte. Na gut, dann bin ich halt nur Zweiter, damit kann ich leben...

 

Heute dann der nächste Anlauf, direkt nach dem Office hin zum Händler, und tatsächlich war sie da, allerdings nicht bereit zur Probefahrt sondern nur zum Besichtigen auf einem Podest. Ausnahmsweise auch zum Draufsitzen. Cooles Teil, cooler Look, natuerlich nicht zum Bewältigen langer Strecken, nur zum Cruisen von einem (Eis-)Cafè zum nächsten...ich freu´ mich schon.

 

Nur ein Gedanke treibt sich trotzdem immer noch latent zwischen den Hirnwindungen rum: Was mache ich jetzt mit der Bullet ??

Wäre nicht drei eine magische Zahl ?? ;-))

 

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Alex (Mittwoch, 27 November 2013 16:34)

    The difference between men and boys,
    is only the price of their toys...
    *kopfschüttel* ;-)))
    Viel Spaß damit!

  • #2

    Bernd (Montag, 02 Dezember 2013 16:24)

    . Du wolltest die Enfield als Geschenk verwenden, aber an wen? In ca. 4 Monaten habe ich Geburtstag.

  • #3

    Jürgen (Dienstag, 03 Dezember 2013 21:12)

    Hi Michi,
    cool, das Teil. Ich habe schon einen Bericht in der Motorradzeitung über die Vorstellung in England gelesen. Stilecht natürlich im Ace Cafe in London.
    Viele Grüße aus dem scheiß winterlichen Deutschland,
    Jürgen