Eine Woche Deutschland nach gut drei Monaten Indien. Irgendwie komisch, man gewöhnt sich doch recht schnell an eine neue Umgebung, vor Allem an die Annehmlichkeiten der neuen Umgebung. Es ist, glaube ich, (noch) nicht angebracht von einem ¨Rückkehr-Kulturschock¨ zu sprechen, dafür war ich viel zu wenig lange weg (und zu kurz wieder da), aber einige Dinge sind schon sehr auffallend gewesen, am offensichtlichsten war alles was den Bereich Service/Dienstleistung betrifft, angefangen im Supermarkt, bis hin zu fast jedem Lokal in dem man bedient (oder eben auch nicht bedient) wird. Welcher Vollpfosten hat sich eigentlich den Begriff ¨Selbstbedienung¨ einfallen lassen? Und alle machen willig mit...
Aber erstmal Mietwagen holen in München. Wieder selber fahren, Rechtsverkehr, alles kein Problem, das ist also so tief im Hirn verankert, dass man gar nicht darüber nachdenken muss.
Was in der Woche folgt ist der Besuch von Freunden, Verwandten, Kollegen, aber natürlich war die Zeit viel zu kurz und viel zu voll-gepackt um alles was ich mir vorgenommen habe auch nur annähernd zu erledigen, ich bin ja schließlich zum Arbeiten und nicht zum Spaß hier. Apropos voll-gepackt, Kathrin hat ja schon vorher einige Bestellungen in der Heimat aufgegeben und so haben Freunde in meiner Abwesenheit einen Koffer mit keine Ahnung was allem zum Mitnehmen gepackt. Stolze 34 Kilo, ich wusste gar nicht, dass man in einen einzigen Koffer soviel Zeug packen kann... naja, egal, dank meines Vielfliegerprogramms darf ich ja inzwischen 52 kg mitnehmen und das Meiste das ich dann noch zusätzlich dabei hatte, waren Gummibaerchen und Schokolade...;-)
Als ich dann schließlich nach Hause gekommen bin (der erste Weg war ja nach Kolbermoor/Rosenheim/Endorf) habe ich allerdings dann bemerkt wie unwirtlich ein kaltes und leeres Haus eigentlich ist. Das einzig Positive war unsere Katze, die mich sofort schnurrend empfangen hat. Wie sich herausgestellt hat, verbringt sie wohl die Schlafenszeiten, obwohl von den Nachbarn gefüttert, doch am liebsten im angestammten Heim. Jedenfalls war es aber saukalt und das ganze Heizsystem anzuschmeißen hat sich gar nicht rentiert, weil ich ja sowieso geplant habe einige Nächte im Hotel in Ulm zu verbringen.
Aber so kalt es auch draußen (und drinnen) war, so warm war der Empfang von den Leuten die ich waehrend der Woche treffen konnte, eigentlich eine tolle Sache, aber ehrlich gesagt war dafür dann meine Stimmung auf dem Weg zurück zum Flughafen und auch noch danach ziemlich melancholisch, vermutlich auch aus dem Grund, weil ich bis jetzt noch gar nicht genau weiß, wann ich das nächste Mal zurückkommen werde.
In der Lounge in München konnte ich dann durchsetzen, dass das Fernsehprogramm auf das Länderspiel Deutschland gegen Irland umgeschalten wird, aber es gab eigentlich auch keine nennenswerten Gegenstimmen. Allerdings musste ich nach dem 2:0 zum Boarding, aber was soll´s, sooo der große Fußballfan bin ich eh nicht (der Endstand war dann 3:0 und Deutschland hat sich endgültig für Brasilien qualifiziert).
Im Flugzeug konnte ich natürlich wieder nicht schlafen und so habe ich versucht meine Melancholie mit Rotwein und einem lustigem Film auszutreiben. Im Emirates Unterhaltungsprogramm wurde ich unter dem Genre ¨Komödie¨ dann auch fündig, ein Film mit dem Titel ¨Heute bin ich blond¨ erschien mir recht vielversprechend. Puh, der war ja wohl falsch eingeordnet, es geht um die Geschichte eines 21-jaehrigen Mädels, das an Krebs erkrankt, toller Film, aber nicht gerade der Stoff, der den Glückshormon-Ausstoß im Körper anregt... also, Rotweinkonsum erhöhen um Ausgleich zu schaffen...;-)
Dann ging auch schon bald die Sonne auf und was hilft besser gegen eine innere Traurigkeit als strahlend blauer Himmel und Sonnenstrahlen... dazu dann in Dubai in der Lounge eine erfrischende Dusche nach der Rasur und ein leckeres Frühstück und schon geht es wieder blendend. Und es bewahrheitet sich mal wieder die Theorie, dass es das Schicksal auch mit gut aufgelegten Menschen einfach besser meint: Auf dem Weiterflug nach Bangalore bin ich das erste Mal auf First Class upgegraded worden. Allerdings habe ich dann festgestellt, dass der Unterschied zwischen Business und First Class wohl eher im psychologischem Bereich liegt, was will man denn auch erwarten, noch mehr Beinfreiheit als genug? Noch aufmerksamere und hübschere Stewardessen? Eine noch besser funktionierende Rotwein-Flatrate? Mein Sitznachbar, ein indischer Unternehmer und Uhrbandfabrikant, hat behauptet der Champagner schmecke besser. Kann ich nicht beurteilen, der Orangensaft war der gleiche...
Bis ich schließlich im indischen Zuhause angekommen bin war dann eigentlich auch schon der Samstag vorbei und ich musste noch umpacken, bzw. einen neuen Koffer packen, weil wir ja am Sonntag früh schon wieder aufgebrochen sind zu unserem Urlaub in Kerala. Allerdings ist mir beim Kofferpacken ein kleiner Faux Pas unterlaufen...dazu gibt es aber dann mehr im Kerala-Blog...
Ach ja, noch was, in der Woche die ich in Deutschland verbracht habe kam eine Nachricht aus Palm Meadows, dass in einem Garten in der Nachbarschaft ein unliebsames ¨Haustier¨ gesichtet worden ist und gleich von einem herbeigerufenem Profi eingefangen und an geeigneterer Stelle wieder ausgesetzt worden ist:
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moni (Freitag, 25 Oktober 2013 11:44)
Oh mein Gott!!!
Jetzt komm ich endlich mal dazu ein bisschen in Deinem Blog zu lesen und schon schauerts mich. Zuerst bei "de Nacherten" und jetzt bei der Schlange..
Hat die ne Brille auf..? ;))